Manche Interviews dauerten dann bis zu zehn Stunden und
fanden im Beisein der Angehörigen statt, die bei diesem
Anlass erstmals mit den Geschehnissen konfrontiert wurden.
"Fünfzig Jahre habe ich kein Wort gesagt, erst jetzt
und heute war es mir möglich, über die Leichenberge
und
die Toten zu sprechen, denen ich die Goldzähne heraus-
nehmen musste.
Dass die Überlebenden nun mit dem deutschen Fernsehen
sprachen, mag Zufall sein. Oder wie es einer der Prota-
gonisten nach dem Interview ausdrückte:
"Es ist schon Ironie des Schicksals, dass ich gerade einem
Deutschen das erzähle, was ich meinem eigenen Sohn
bis heute nicht erzählen konnte. Aber das ist gut, sehr
gut ...
komm, lass uns einen Tee trinken."
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