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Berner Zeitung; 07.11.2003
Die
rechtsextreme Nationale Offensive verliert ihre Plattform. Ein
amerikanischer Provider, auf dessen Rechner die Homepage gespeichert
war, nahm die Seite wegen brauner Hetze vom Netz.
Von
Otto Hostettler
Die Äusserungen waren unverblümt, die Kommentare eindeutig:
Das Gästebuch auf der Homepage der rechtsextremen Nationalen
Offensive war in den letzten Wochen voll mit hetzerischen Sprüchen
und freimütigen
Nazi-Parolen. Einige schrieben bei ihren Einträgen
sämtliche Worte mit «Doppel-S», also konsequent
mit zwei grossen «S» (zum Beispiel: müSSen),
um so an Hitlers Waffen-SS zu erinnern. Im Gästebuch der
Nationalen Offensive unterschrieben sie mit «88»,
was für «Heil Hitler» steht. Verbreitet wurden
auch immer wieder abstruse, antisemitische Weltverschwörungstheorien.
Sofort reagiert
Jetzt
wurde die Homepage kurzerhand gelöscht - auf Begehren der
«Aktion Kinder des Holocoust» (akdh), wie Sprecher
Samuel Althof bestätigt. Mehr noch: Die akdh, die sich gegen
Rassismus und Antisemitismus wehrt, hat über das International
network against cyber hate (Internationale Vereinigung gegen Hass
im Internet; siehe www.inach.net)
auch erreicht, dass der so genannte «redirect» (elektronische
Weiterleitung) gelöscht wurde. Also jene Verbindung vom registrierten
Namen der Homepage zu einem Provider in den USA, auf dessen Server
die Homepage gespeichert war. Registriert hatte die Nationale
Offensive ihre Homepage - wie andere Rechtsextreme auch - im südpazifischen
Inselstaat Vanuatu. Der Name suggerierte zudem einen direkten
Bezug zur Schweiz, wo ihre Seite vermutlich gar nicht erst registriert
worden oder sonst längst vom Netz geflogen wäre (www.nationale-offensive.ch.vu).
Ein Dank im Gästebuch
Die Nationale Offensive ist vor allem im Gebiet
Bern/Burgdorf aktiv. In Burgdorf treffen sie sich regelmässig,
mitunter erreicht der Kreis der Besucher gegen 50 Personen. So
etwa diesen Sommer, als sie mit Fahnen zum Grauholzdenkmal marschierten,
um dort einen feuchtfröhlichen Abend zu verbringen. Auf der
Homepage hinterliess kurz vor den Nationalratswahlen auch der
umtriebige Adrian Moser aus Aarberg seine Spuren: Der Kassier
der Jungen Schweizer Demokraten (und Nationalratskandidat), der
als Absender gerne nur «Junge Schweizer Demokraten»
schreibt und dazu sein Aarberger Postfach angibt, bedankte sich
im NO-Gästebuch «für die Unterstützung in
den letzten Jahren». Dabei warb er bei «allen national
denkenden stimmberechtigten Leuten» für seine Liste
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