Rheinfelden
bekommt keinen «Hooligan»-Laden
QU: Basler Zeitung, 07.12.2001 Der Widerstand der Bevölkerung war zu gross: Rheinfelden erhält keinen Laden für «Hooligan-Streetwear». Der Stadtammannn äussert sich erleichtert. Rheinfelden. vzu. Der Basler «Lolo-Versand» wird seinen geplanten «Hooligan»-Laden an der Rheinfelder Geissgasse nicht eröffnen. Sacha Kunz, Geschäftsführer des Versands, bestätigte gestern gegenüber der BaZ eine entsprechende Meldung des Nachrichtenmagazins «Facts». Im Laden sollten unter anderem Reichskriegsflaggen, «Skinheads»-Aufnäher sowie Gesichtsmasken verkauft werden. Morddrohungen erhalten «Wir
wollen auf die Bevölkerung Rücksicht nehmen. Und wir haben
kein Geld, um ständig die Schaufensterscheibe zu ersetzen»,
begründet Kunz, der auch Morddrohungen erhalten hat, den Verzicht.
Gegen die geplante Eröffnung hatte sich in der Bevölkerung
Widerstand formiert. Vor allem die Geschäftsbesitzer und Bewohner
der Geissgasse regten sich über den neuen Nachbarn auf. Aber auch
der Rheinfelder Stadtrat und das Bezirksamt waren beunruhigt. Sie haben
die Polizei beauftragt, den Laden sorgfältig zu überwachen.
Zudem wurde das Schaufenster von Unbekannten eingeschlagen und mit antifaschistischen
Sprüchen versprayt. Räume weitervermieten Rheinfelden
wird also keinen Laden für «Hooligan-Streetwear» erhalten.
Marc Masselier, Teilhaber des «Lolo-Versands», möchte
jedoch an einem anderen Ort ein solches Geschäft eröffnen.
Wo, wollte er gegenüber der BaZ nicht preisgeben. Masselier bleibt
nach eigenen Angaben weiterhin Mieter der Liegenschaft Geissgasse 5
in Rheinfelden. Er beabsichtigt, die Räumlichkeiten einem «Veranstaltungsorganisator»
in Untermiete zu überlassen. |