Rechtsextreme
machen Rückzug Rheinfelden «Brauner Laden» wird nun doch nicht eröffnet Die Rheinfelderinnen und Rheinfelder können aufatmen: Sacha Kunz, Präsident der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) und Inhaber des Lolo-Versands Basel, gibt seinen Plan, in der Altstadt von Rheinfelden einen Hooligan-Laden zu eröffnen, auf. Béa Bieber, für Jugendfragen zuständige Stadträtin, ist erleichtert. In den letzten Wochen habe sich in der Jugend-Szene Aggression aufgestaut. Nun hofft sie, dass sich diese wieder abbaut. Im Frühling
ist die Situation der jungen Leute in Rheinfelden untersucht worden.
Jugendliche mit rechtsextremer Haltung konnten nicht beobachtet werden.
Allerdings gibt es ein beträchtliches Gewaltpotenzial. Vor allem
eine Gruppierung hatte sich offenbar auf handfeste Auseinandersetzungen
mit der Kundschaft des Hooligan-Ladens eingestellt. Am 10. November,
kurz nachdem bekannt geworden war, dass in der Geissgass ein «brauner
Laden» eröffnet werden sollte, war denn auch das Schaufenster
mit einem Stein eingeschlagen worden. «Zur eigenen Sicherheit» Schon
damals gaben sich die «National Orientierten» bieder. Auf
die Gründe für seinen Rückzug aus Rheinfelden angesprochen,
gibt sich Sacha Kunz auch jetzt umgänglich: «Wir wollten
die Bevölkerung nicht aufschrecken.» Zudem sehe man vom Laden
auch aus Gründen der eigenen Sicherheit ab, habe man doch sogar
Morddrohungen erhalten. Im Übrigen habe man nicht das Geld, alle
paar Wochen ein neues Schaufenster zu bezahlen. Eine Meldung des Magazins
«Facts», wonach er andernorts einen Laden eröffnen
wolle, bestreitet Kunz. Rechtsextremismus sei kein Randgruppenphänomen,
wurde an der Veranstaltung in Rheinfelden deutlich gemacht. Rechtsextremismus
finde man vor allem in Quartieren mit geringem Ausländeranteil.
Insofern wäre Rheinfelden mit grosser ausländischer Bevölkerung
atypisch. |