Quelle: http://www.baz.ch/newsticker/news.cfm?ObjectID=C8653581-6F6E-487B-BC00D0352AF42B57
/ 6. November 2003
Liestal.
SDA/BaZ. Sacha Kunz,
Gründer und ehemaliger Präsident der rechtsextremen
Partei National Orientierter
Schweizer (PNOS), steht seit Mittwoch in Liestal vor Gericht.
Zu verantworten hat er sich wegen Tätlichkeiten, die mehrere
Verletzte forderten.
Zu
behandeln hat das Baselbieter Strafgericht sechs Vorfälle,
die sich zwischen Oktober 1999 und Juni 2002 in Bern, Ormalingen
BL und Basel abspielten. Die Staatsanwaltschaft Baselland beschuldigt
den heute 25-jährigen Maurer des mehrfachen Angriffs, eventuell
Raufhandel, der mehrfachen einfachen Körperverletzung sowie
der Drohung. Das Urteil wird am Donnerstag eröffnet.
Heutiger
PNOS-Sprecher bereits verurteilt
In
zwei Zwischenfälle war neben Sacha Kunz auch Jonas Gysin
verwickelt, der heutige Koordinationsleiter und nationale Sprecher
der PNOS. Gysin wurde dafür im September 2003 wegen mehrfachen
Angriffs via Strafbefehl zu einer bedingten Gefängnisstrafe
von 30 Tagen verurteilt. Kunz und Gysin traten jeweils in Begleitung
mehrerer Skinheads in Aktion.
Im
einen Fall schlug Kunz an einem «Oktoberfest» im Mai
2001 in Ormalingen im Zuge einer Auseinandersetzung seinem Kontrahenten
einen 1-Liter-Bierhumpen auf den Kopf - strittig ist, ob ein oder
mehrmals. Auf jeden Fall ging die Mass in Brüche. Zudem wurde
das Opfer derart mit Tritten malträtiert, dass es einen Knochenbruch
am Fuss erlitt.
Im
andern Fall vom August 2001 nahm der PNOS-Gründer in Basel
einen jungen Mann in den so genannten Schwitzkasten und der heutige
Parteisprecher versetzte dem Opfer einen Fusstritt ins Gesicht.
Der Mann leidet noch heute physisch und psychisch an den Folgen
des Vorfalls und hat grosse Angst vor der rechtsextremen Szene.
«Nicht
gewalttätig»
Kunz
bezeichnete sich in der Verhandlung als nicht gewalttätig.
Zu den von der Gerichtspräsidentin als «massive Gewalt»
beurteilten Tätlichkeiten sei es durch Provokationen gekommen,
die eskalierten.
Vor
Gericht erklärte Kunz, nicht mehr in der PNOS aktiv zu sein
und sich auf seine Rolle als Familienvater zu konzentrieren. Als
Präsident der Partei sei er im Frühling zurückgetreten.
Die PNOS hatte im Oktober im Kanton Aargau, wo Kunz mittlerweile
wohnt, für den Nationalrat kandidiert.
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