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  Amaudruz bleibt aktiv
Auch Bundesamt für Polizei will jetzt einschreiten

QU: Sonntagszeitung, 26. November 2000

Zürich/Lausanne - Der Fall von Holocaust-Leugner Gaston-Armand Amaudruz geht in eine weitere Runde. Nach dem Generalstaatsanwalt des Kantons Waadt reichte auch der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) beim Bundesgericht Beschwerde ein. Dies bestätigte der Anwalt des SIG, Bernard Geller, der SonntagsZeitung.

Amaudruz hatte gegen ein Urteil der Vorinstanz beim Kassationshof des Waadtländer Kantonsgerichtes Rekurs eingelegt. Dieses hiess den Rekurs teilweise gut und reduzierte eine Strafe wegen Verbreitung von revisionistischem Gedankengut von zwölf auf drei Monate.

Im Internet verbreitet Amaudruz nach wie vor revisionistische Ideen. Auf einer Seite mit dem Titel «Wilhelm Tell» verteidigt sich der Holocaust-Leugner. «Diese Seite ist eine klassische Revisionisten-Seite, die sämtliche Straftatbestände des Antirassismus-Gesetzes erfüllt», erklärt Sämi Althof von der Aktion Kinder des Holocaust. Vor zwei Jahren hat sich Althof zusammen mit dem Bundesamt für Polizei bei den Internetprovidern darum bemüht, die «Wilhelm Tell»-Seite zu sperren. Damals mit Erfolg.

Doch seit kurzem ist die Seite wieder abrufbar. Das Bundesamt für Polizei will jetzt ebenfalls aktiv werden. «Wir haben 1998 die Provider angeschrieben und diese gebeten, diese Seite zu sperren. Wir werden bei der nächsten Sitzung mit den Providern dieses Thema erneut ansprechen», erklärt Philipp Kronig vom Bundesamt für Polizei.

Gregor Sonderegger

 



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