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Netz-Durchsuchung
mit Erfolg
Privat aufgespürte Neonazi-Seiten gelöscht
QU: http://www.3sat.de/kulturzeit/news/13126/index.html
Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, verspricht
auch im Internet viele Freiheiten. Was besonders Rechtsextreme aus
ganz Europa ausnutzen: Ungestört können sie bei einem
amerikanischen Provider ihre Website pflegen. So wandern volksverhetzende
Inhalte nach Übersee und wieder zurück in die Köpfe
der rechten Gesinnungsgenossen.
Mit
diesem Problem setzt sich die Schweizer Vereinigung "Aktion
Kinder des Holocaust" (akdh) auseinander. Innerhalb einer
Woche wurden aufgrund ihrer Intervention zwölf auf amerikanischen
Providern gehostete deutschsprachige Neonazi-Seiten inklusive
der zugehörigen Gästebücher gelöscht. Die
Vorgehensweise ist mühsam und simpel zugleich: Privatpersonen
durchforsten permanent das Netz. Stößt ein Mitglied
der akdh auf eine Website mit rechtsextremen Inhalten, wird der
Provider informiert. "Auch US-amerikanische Internetanbieter
sind verpflichtet, sogenannte 'hate pages', die gegen ein nationales
Gesetz verstoßen, zu löschen", erklärt Samuel
Althof, Sprecher der akdh. Doch wegen der im eigenen Land gängigen
Meinungsfreiheit, des "Free Speech", beschäftigen
sich die Provider meistens nicht mit den Inhalten, die mit ihrer
Hilfe publiziert werden. "Die Betreiber sind allerdings bereit,
diese Websites zu sperren. Man muss nur genügend Druck machen",
erklärt Althof, der auf diese Weise schon rund 30 Seiten
löschen ließ.
Unter
den nach Einspruch der akdh entfernten Seiten befinden sich auch
zwei Neonazi-Homepages, die auf dem Provider Geocities betrieben
wurden. Und Geocities gehört seit 1999 zum Suchmaschinen-Riesen
Yahoo, der erst in der vergangenen Woche von einem Pariser Richter
verurteilt wurde, den Zugang zu bestimmten Internetseiten für
französische Benutzer zu sperren. Yahoo hatte dort Gegenstände
mit nationalsozialistischen Symbolen angeboten. Auch in diesem
Fall waren es engagierte Initiativen - die Jüdische Studenten-Union
und die Internationale Liga gegen Rassismus - die auf die virtuelle
Umgehung der nationalen Rechte aufmerksam machten: Zwei Beispiele
digitaler Zivilcourage.
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