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Basler Nationalisten pöbeln im Internet
Der umstrittene Lolo-Versand beleidigt auf seiner Homepage die Aktion Kinder des Holocausts (AKdH).
QU: Baslerstab, 10. Januar 2002

Eine Begrüssung, wie sie geschmackloser nicht sein kann: «Schöne GrüSSe an die AKdH, verpisst euch ihr Schweine!» blinkt es auf der Internet-Seite. Oberhalb des Spruchs prangt ein Totenkopf. Absender dieser makabren Botschaft an die Münchensteiner AKdH ist der rechtsradikale Basler Lolo-Versand. Seit wenigen Tagen steht die Homepage des Skinhead-Ausrüsters im Internet.

Teilhaber des Lolo-Versands ist Sacha Kunz, Vorsitzender der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS). Vergeblich versuchte der Basler kürzlich in Rheinfelden einen Skinheadshop zu gründen: Der Widerstand der Bevölkerung war zu gross.
Bezüglich der Homepage hat die Basler Staatsanwaltschaft bereits geprüft, ob ein Verstoss gegen das Antirassismus-Gesetz vorliegt: «Weil es sich bei der AKdH um einen Verein handelt, können wir nur handeln, wenn von deren Seite eine Anzeige käme», erklärt Sprecher Markus Melzl.
Die AKdH reagiert jedoch besonnen: «Wir suchen weiterhin den Dialog», betont Sprecher Samuel Althoff. «Eine Anzeige wäre kontraproduktiv. Für ein gutes Gespräch brauchen wir Normalität.» Wer hinter dem Lolo-Versand steckt, wird im Internet-Gästebuch der PNOS deutlich: «Heil Dir Helvetia!», posaunt dort Sacha Kunz.
fi.


3 Fragen an Dennis L. Rhein

Sie sind Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG). Was fühlen Sie beim Betrachten dieser Internet-Seite?
Grosse Abscheu. Die angedeuteten SS-Runen und der Totenkopf erinnern mich an Zeiten, von denen ich eigentlich gehofft habe, dass sie vorbei sind.

Ist das Antisemitismus?
Für mich geht das stark in eine antisemitische und rassistische Richtung – was ich sehr traurig finde. Gerade die AKdH versucht, mit diesen Gruppierungen immer einen konstruktiven Dialog zu führen. Eine Strategie, die auch schon sehr erfolgreich war.

Wird der SIG auf diese Hasstiraden reagieren?
Grundsätzlich nein. Wir beobachten diese Gruppen jedoch genau. In Fällen, die die Belange des SIG tangieren, haben wir auch schon mit Anzeigen reagiert. Selbstverständlich stehen wir in Kontakt mit der AKdH und anderen Organisationen, die sich gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus engagieren.





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