Äusserungen Rudolf
Steiners über den Geschichtsunterricht
(zitiert aus dem Verzeichnis der Äusserungen Rudolf
Steiners über den Geschichtsunterricht. Aus seinen pädagogischen
Schriften und Vorträgen zusammengestellt von Erich Gabert. Als
Manuskript vervielfältigt durch die Pädagogische Forschungsstelle
beim Bund der Freien Waldorfschulen, Stuttgart 1955)
Aus dem Vorwort von Erich Gabert:
"Wenn man aber die "Fragmente" nun herauslöst und
nebeneinander stellt, so bemerkt man mit Erstaunen, wie oftmals dort,
wo das eine abbricht, gerade das andere - wie angepasst anschliessend
- den Faden weiterführt, obwohl beide in verschiedenen Jahren und
in verschiedenen Zusammenhängen gesprochen wurden."
Anmerkung AKdH: Die folgenden
Zitate wurden grösstenteils in der vom Autor gewählten Länge
wieder gegeben. Ausnahmen wurde mit (...) gekennzeichnet.
Individuelles Behandeln von Ereignissen
oder Persönlichkeiten bewahrt vor zu starkem Aufsaugen des Ich
in der Körperlichkeit; Durchsetzen der Geschichte mit Ideen befördert
Hineingehen des Ich. (S.1)
Rücksichtnahme auf Ursache und
Wirkung strengt den Verstand an. (S.2)
Objektive Zusammenhänge sind
abgesondert vom Menschen zu betrachten; gehen den Menschen zunächst
wenig an. (S.3)
Geschichte als Erzieher des Menschengeschlechtes
durch göttliche Erzieher. Perioden. (S.10)
12. Klasse: Ohne Dogmatik Dinge
von innerer Spiritualität bringen. (...) Ich-Prinzip der Juden.
(S.11)
Instinktives Hellsehen der Urzeit
erzeugt bildliche, mythische, aber ins Seelische eindringende Erkenntnis
der Geschichte. (S.15)
Anthroposophie, organisch in den
Unterricht, z.B. Geschichte, gebracht, belebt die Kräfte des Kindes.
(S.19)
Räumliches Element des Geographie-Unterrichts
bringt Astralleib zur Verdichtung gegen den Boden, erzeugt soziales
Empfinden. Zeitliches in Geschichte regt Innerlichkeit an, erzeugt,
zu stark geworden, falschen Patriotismus, Eigensinn, Launenhaftigkeit.
(S.20)
Freiwerden des Astralleibes befreit
Kräfte für Erfassen von Rätseln der Geschichte, die ungenützt
zu Machtkitzel und Erotik werden. (S.20)
Kausalitätsgedanken vor dem
12. Jahr erzeugen seelische, in höherem Alter auch physische Sklerose
(S.22)
Anschauungen von der Entwicklung
aus dem Urnebel u. Wärmetod erzeugen nicht Willen, wohl aber eine
spirituelle Weltanschauung, welche die Aufgaben der Menschen zeigt.
(S. 25)
Achtzehnjährige sollten vor
dem Fachstudium das Jüngerwerden der Menschheit verstehen, als
allgemeine Bildung hätte es wohltuenden Einfluss auf die Seelenverfassung.
(S. 29)
Objektive Zusammenhänge vor
dem 12.Jahr verderben Beweglichkeit des Seelenlebens. (S. 31)
Anthroposophie organisch in den
Unterricht hineinbringen, z.B. in Geschichte. (S. 38)
Im Lehrer muss prophetisch wirkende
Verbundenheit mit der kommenden Menschheitsentwicklung leben.
Ohne Scheu vom atlantischen Land sprechen. (S. 40)
Beim Erzählen geht viel vom
Lehrer auf das Kind über; der durch Anthroposophie wieder entstandene
Glaube an Märchen und Mythen bringt Wahrheit zwischen Lehrer und
Kind. (S. 47)
Vor dem seelischen Erwachen des Knochensystems
Biographisches und Gefühle anregende Geschichtsbilder. Nach dem
12.Jahr erzeugt das Erleben vom Knochensystem aus seelisches Verständnis
für eigentliche Geschichte. (S. 55)
An der Leberfunktion Nuance der
Behandlung der späteren ägyptische Geschichte lernen. (S.
57)
12. Klasse: Übersicht über
die Religionen der Welt, Christentum als Synthese. (S. 62)
12. Klasse: Überblick über
das geschichtliche Leben, (...) Ich-Prinzip im Jahweh-Prinzip bei den
Juden, (...) (S. 69)
Anthroposophie zeigt, dass bildlicher
Ausdruck reicher ist, lehrt an Legenden, Märchen, Mythen glauben,
die in der Imagination die höhere Wahrheit ausdrücken. Glaube
an jene bringt Wahrheit zwischen Erzieher und Kind. (S. 81)
Den Kindern Bewusstsein geben, dass
objektive Wahrheit übermittelt wird und ihr anthroposophisches
Aussehen sachlich gerechtfertigt ist. (...) (S. 82)
9.Klasse: Von der atlantischen
Katastrophe im 7. - 8.Jahrtausend in geschichtlichem Zusammenhang sprechen.
(S. 82)
9.Klasse: Stoff der 8.Klasse geisteswissenschaftlich
durcharbeiten.
Freier Religionsunterricht 7. - 9.Klasse:
Vorgeburtliche und nachtodliche Existenz, grosse Kulturzusammenhänge,
Mission des Menschen auf der Erde. (S. 83)
Nach dem 10.Jahr verlangt die
kindliche Wesenheit nach Geschichten aus dem Evangelium. (S. 83)
Heute Mensch Schlusspunkt der Tierreihe;
rechtes Wissen darüber will Anthroposophie zurückgeben. (S.
107)
Schwierige Kinder in der 7.Klasse:
Buddhas Reden oder Bahagvad-Gita lesen und zum Teil lernen lassen im
Geschichts- oder Sprachunterricht. (S. 111)
12.Klasse: Urinder erkennt infolge
Trennung des physischen Leibes vom Ätherleib den physischen als
eine Art Spiegelung, eine Art Gedächtnis des Makrokosmos; Vergessen
des eigenen Lebens im 35.Jahr, zweimal Geborenwerden. Ägypter sah
im Ätherleib besonders das astrale Gebiet von der anderen Seite,
daher Anschauung vom Leben nach dem Tod. (S. 138)
Nachdem die Seele durch Geschichtsunterricht
gefügig gemacht worden ist, Unterschiede der Volkscharaktere besprechen.
(...) (S. 142)