Südansicht von Krematorium II in Auschwitz-Birkenau mit dem Sammelkamin der Lüftung im Bau. (Dok2)

Henryk Mandelbaum und andere Überlebende des Sonder-
kommandos quälen sich jedoch nicht nur mit den
Erinnerungen an Leichenberge und andere Horrorszenarien. Sie quälen sich zusätzlich mit einem Gefühl der Scham.
Die Deutschen hatten sie in den Krematorien in eine exis-
tentielle, ausweglose Situation gebracht.
Auf der einen Seite stand der Wille zu überleben. Überleben
bedeutet aber für die Häftlinge des Sonderkomman-
dos, daß sie die Rolle, die Ihnen die Deutschen innerhalb
der Maschinerie des Massenmordes aufgezwungen
hatten, ausfüllten.

 Einen weiteren Tag zu überleben hieß
 gleichzeitig immer auch, durch die eigene
 Arbeit einen weiteren Tag lang den
 reibungslosen Ablauf des Mordprozesses
 in den Krematorien zu sichern.


 Die Deutschen ermordeten hundert-
 tausende Menschen in den Gaskammern
 — der Auschwitz-Prozeß hat gezeigt,
 daß die Täter nicht unter Schuldgefühlen
 leiden. Die Häftlinge des Sonder-
 kommandos jedoch, die völlig unschuldig
 in diese ausweglose Situation ge-
 rieten, quälen sich teilweise bis heute
 mit
Scham und Schuldgefühlen, werfen
 sich vor, ein Rädchen im Getriebe des
 Massenmordes gewesen zu sein.
   

                    

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© Aktion Kinder des Holocaust   

 
    Doc (3)
Giftgasbehälter für "Cyclon B"
    Doc (4)
Auschwitz-Birkenau: Jüdinnen auf
                     dem Weg in die Gaskammern

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