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Blick; 2003-01-03
ZÜRICH
- Junge Rechte hetzen gegen Ausländer. Mit teils erfundenen
Meldungen über kriminelle Ausländer wollen sie das «Schweigen»
über dieses angeblich tabuisierte Thema brechen.
Messerstechereien,
Überfälle, Drogenhandel - Vorfälle dieser Art sind
aufgeführt auf der Internetseite www.auslaendergewalt.ch.
Aber nicht alle Meldungen entsprechen auch der Wahrheit. Die «Aktion
Kinder des Holocaust» (AKDH) liess den Betreibern der Seite
anonym eine erfundene Meldung über eine ausgeraubte Grossmutter
zukommen. Sie wurde prompt veröffentlicht. (siehe
)
Die
jugendlichen Betreiber der Internetseite wollen nach eigenen Angaben
die «Schweizer Bevölkerung sensibilisieren und der
Tabuisierung von diesem wichtigen Thema entgegentreten».
Anders
sieht es Samuel Althof von der AKDH: «Diese Seite macht
Ausländer einseitig für die Gewaltprobleme verantwortlich.
Das ist ein Zeichen, dass die Betreiber der Seite mit ihren Konflikten
nicht besser umgehen können, als Ausländer als Sündenböcke
zu stigmatisieren.»
Selbst
das Beziehungsdelikt aus Ostermundigen von Ende Jahr, als ein
Mann (49) seine 42-jährige Ehefrau umbrachte, wird auf der
Seite aufgeführt - weil es Ausländer waren.
Neben
den erfundenen Meldungen veröffentlicht die Homepage in erster
Linie Berichte der Schweizer Polizeistellen. Von «Schweigen
brechen» keine Spur: Die Meldungen werden aus Zeitungen
abgeschrieben. Alexander Sautter
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