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PRESSEERKLÄRUNG
5. April 1998
Zur Verlautbarung der Allgemeinen Anthroposophischen
Gesellschaft vom 23. März 1998 bezüglich des Buches «Das
Rätsel des Judentums» von Ludwig Thieben, wiederaufgelegt
1991 durch den Perseus Verlag Basel.
In ihrer Verlautbarung vom 23. März 1998
anerkennt die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft (AAG) ausdrücklich,
dass das Buch Ludwig Thiebens, «Das Rätsel des Judentums»,
«...tatsächlich zum Teil diskriminierende Äusserungen gegenüber
dem Judentum [enthält], die wir [die AAG] keinesfalls billigen können».
Die AAG fährt in ihrer Verlautbarung, die sie bisher nur der Redaktion
der Wochenzeitung Jüdische Rundschau in Basel zugänglich gemacht
hat, wörtlich fort: «Die Anthroposophie achtet die Würde eines
jeden Menschen und anerkennt die Aufgabe der einzelnen Religionen.
Sie lehnt jede Art von Diskriminierung, insbesondere jegliche Form
von Antisemitismus ab. Wenn einzelne Menschen, die sich mit Anthroposophie
beschäftigen, gegen diese Grundsätze verstossen, so kann das immer
nur ein Ausdruck ihrer persönlichen Meinung sein, niemals aber eine
Äusserung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft oder gar
der Anthroposophie selbst ».
Die AAG hat in der Person ihres ermächtigten
Vertreters, Herrn Donald Vollen, schriftlich und mündlich ihre uneingeschränkte
und vorbehaltlose Bereitschaft erklärt, mit anerkannten Vertretern
der Wissenschaft, der Kirche sowie Repräsentanten des Schweizerisch
Israelitischen Gemeindebundes (SIG) und weiteren jüdischen Organisationen,
offene und klärende Gespräche über das umstrittene Werk Thiebens
sowie über das Nachwort des Verlegers Thomas Meyer aufzunehmen.
Die «Aktion Kinder des Holocaust»
nimmt die vorbehaltlose Gesprächsbereitschaft sowie die Erklärung
der AAG, dass die Neuauflage Thiebens, «Das Rätsel des Judentums»,
tatsächlich diskriminierende Äusserungen gegenüber dem Judentum
enthalte, zur Kenntnis und begrüsst sie sehr. Die «Aktion
Kinder des Holocaust» gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die
Gespräche mit der AAG nunmehr zügig und in offenem und konstruktivem
Geist aufgenommen werden können.
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