Rechtsextreme
wollen nicht mehr an ihren Stammtisch
...weil die Beiz jetzt einen italienischen Namen hat
Artikel vom 3. April 2002 / Quelle: Blick
VON ALEXANDER SAUTTER
BASEL Ärger bei der rechtsextremen Partei Pnos. Die
Mitglieder wollen nicht mehr an ihren Stammtisch sitzen. Grund:
Der neue Wirt hat aus ihrer Beiz ein italienisches Restaurant
gemacht. Jetzt findet die Pnos kein Lokal, das sie aufnehmen will.
Im Restaurant «Bohrerhof» in Allschwil BL trafen sich
die Rechtsextremen jeweils am Montagabend. Am Stammtisch tranken
die Mitglieder der «Partei National Orientierte Schweizer»
(Pnos) ihr Bier und schwangen braune Reden.
Das
ist vorbei. Denn der «Bohrerhof» heisst jetzt «Taverna
Morandi». Der neue Wirt hat ihn zu einem Feinschmeckerlokal
umgebaut. Das passt den Rechtsextremen nicht. Sie suchen eine
neue Beiz.
In
einem BLICK vorliegenden E-Mail schreibt ein Pnos-Sympathisant
den «Kameraden»: «Ich habe in Binningen zwei
Restaurants entdeckt, in welchen wir vielleicht den Stammtisch
abhalten könnten
Sie machen von aussen einen unverseuchten
Eindruck.» Unterschrieben ist das Mail an den Pnos-Parteivorstand
mit «Heil euch».
Brisant:
Das Mail wurde von einem Lehrling des basellandschaftlichen Vermessungsamts
via Geschäftsmail verschickt. Bei der zuständigen Volkswirtschafts-
und Sanitätsdirektion VSD ist man empört: «Wir
finden es absolut inakzeptabel, dass ein solcher Brief über
Geschäfts-Mail verschickt wird», sagt VSD-Sprecher
Fredi Spinnler. «Wir werden mit dem Lehrling das Gespräch
suchen und dann die Konsequenzen ziehen.»
Einen
Stammtisch hat die Pnos weiterhin nicht. Die im E-Mail erwähnten
Beizer zu BLICK: «Rechtsextreme wollen wir nicht als Gäste.»
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