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Rechtsextremen-Demo:
Gesuch eingereicht |
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Quelle:
St. Galler Tagblatt; 2003-06-17
Frauenfeld.
Für diesen Samstag hat ein Mann aus Amriswil ein Demo-Gesuch
eingereicht. Mobilisiert wird von der Pnos,
deren Parteiprogramm von einem Holocaust-Leugner
verfasst wurde.
Von
Daniel Ryser
Seit dem Wochenende ruft die rechtsextreme Partei National Orientierter
Schweizer (Pnos) für nächsten Samstag zu einer Demonstration
in Frauenfeld auf (gestrige Ausgabe). Nun ist bei der Stadtverwaltung
ein offizielles Gesuch für eine Demo gestellt worden. Dieses
stammt jedoch nicht von der Pnos, sondern von einem Mann aus Amriswil.
Ob zwischen dem Gesuchsteller und der Pnos eine Verbindung besteht,
ist unklar. «Wir wissen nur, dass der Mann aus der rechten
Szene stammt», sagt Stadtrat Werner Dickenmann. Die Inhalte
der beiden Aufrufe sind ähnlich: Beim Amriswiler soll es gegen
eine «fehlgeleitete Integrationspolitik für ausländische
Jugendliche» gehen. Die Pnos will gegen «Ausländergewalt»
demonstrieren. Heute wird der Frauenfelder Stadtrat über das
Gesuch entscheiden. Das Bundesamt für Polizei (BAP) stuft die
Pnos als gewaltbereit ein. Gegen mehrere Parteimitglieder würden
Strafverfahren wegen Gewaltdelikten laufen, sagt Guido Balmer vom
BAP-Mediendienst. Zurzeit stecke die Partei in einer Krise, Führungspersonen
seien abgesprungen. Das Parteiprogramm der Pnos wurde von Holocaust-Leugner
Bernhard Schaub verfasst. Es wäre nicht das erste Mal, dass
Schaub nach Frauenfeld kommt: Bis 1999 war er «pädagogischer
Mitarbeiter» der Frauenfelder Migros-Klubschule.
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