Von Hannes
Nussbaumer
Der jüngste, im Juli erschienene «Bericht zur inneren
Sicherheit» des Bundes bestätigte es erneut: Die «Partei
national orientierter Schweizer» (Pnos) gehört zur
rechtsextremen Szene. Diese zählt in der Schweiz rund 1000
Anhänger.
Die Pnos versteht
sich als politisches Sprachrohr der Szene. Zur Verdeutlichung
dieses Anspruchs hat die Partei jetzt eine Nationalratskandidatur
angemeldet: Im Aargau kandidiert Ralph Aschwanden, 21-jährig
(Hobbys: Natur, Geschichte, Fischen und Sport) auf der Pnos-Liste
für den Nationalrat. Er will sich im Parlament besonders
für die Pressevielfalt und die Meinungsfreiheit einsetzen,
schreibt er auf der Pnos-Homepage.
Ein unbeschriebenes
Blatt
Der Kandidat
habe die nötigen 200 Unterschriften zusammengebracht und
besitze das erforderliche Wahlfähigkeitszeugnis. Deshalb,
so Maria Bühlmann vom Aargauer Wahlbüro, stehe seiner
Kandidatur nichts im Weg. Hans-Urs Willi von der Bundeskanzlei
bestätigt: Die Schweiz kenne die Vereinsfreiheit. Es gebe
deshalb für Kandidaturen keine Beschränkungen - auch
nicht für rechtsextreme.
Kandidat Aschwanden
ist auch für Kenner der rechten Szene ein unbeschriebenes
Blatt. Er habe den Namen noch nie gehört, sagt der Journalist
Jürg Frischknecht.
In ihrer Mitteilung
schreibt die Pnos, sie erhoffe sich «keinen Wahlerfolg».
Sie wolle vielmehr beweisen, «dass mit der Pnos jederzeit
gerechnet werden muss und sie fähig ist, an den eidgenössischen
Wahlen teilzunehmen».
Listenverbindung?
Trotz dieser
Ambitionslosigkeit hatte die Pnos nach Partnern gesucht. Das sagt
jedenfalls der Pressesprecher der Pnos Aargau, Jan Werfeli. Man
habe mit Vertretern der Aargauer Jungen Schweizer Demokraten über
eine Listenverbindung verhandelt. Doch hätten sich, so Werfeli,
namentlich in der Integrations- und der Verkehrspolitik grosse
Differenzen gezeigt. Deshalb seien die Gespräche erfolglos
verlaufen.
Marco Bolliger,
Kandidat auf der Liste der Jungen Schweizer Demokraten, dementiert
heftig: «Nie und nimmer» hätten solche Gespräche
stattgefunden.