Selbstportrait
von ONE VOICE FOR PEACE
Vor rund einem Jahr (1996) wurden Mitglieder
von ONE VOICE FOR PEACE von verschiedenen Seiten zur Mitarbeit am
Herzl Jubiläum angefragt. Aufgrund unserer bis anhin geleisteten
Arbeiten im israelisch-palästinensischen Konflikt entschieden wir
uns einen eigenständigen und kritischen Beitrag zum Herzl Jubiläum
zu leisten. So entstand die Idee das Friedenskonzert vom 30. August
1997 zu organisieren.
Der Verein ONE VOICE FOR PEACE ist eine Friedensbewegung,
in welcher sich Menschen mit ganz persönlichen Erfahrungen im Krisen-
und Kriegsgebiet zusammengefunden haben. Auch Kinder von Holocaust-Überlebenden
und andere Personen, die die Dimensionen dieser Problematik sowie
deren Auswirkung auf den Nahost-Konflikt erkennen, sind im Verein
ONE VOICE FOR PEACE zusammengeschlossen.
Vielfältige Gedanken, Erfahrungen, Erlebnisse
und Ziele motivieren uns zur Arbeit an diesem Projekt. Ein kurzer
Überblick:
Die Tatsache der absoluten Sinnlosigkeit von
Krieg und Gewalt als Lösung jeglicher Konflikte trifft und schmerzt
täglich. Diese Erfahrungen führten zu der grundlegenden Entscheidung
sich aktiv für den Frieden einzusetzen. Gewalt als Lösung führt
nie zum Ziel! Der sofortige Verzicht verfeindeter Parteien auf Gewalt
ist zwingendermassen der Ansatz für friedliche Koexistenz. Unser
Ziel und unsere Philosophie ist die Förderung der Verständigung
zwischen verfeindeten Parteien. Das Zusammenführen sogenannter "Feinde"
in einem gemeinsamen Unternehmen entzerrt Bilder, Vorurteile und
falsche Vorstellungen der "Gegner". Damit fördern wir Respekt, Achtung
und Dialogfähigkeit zur selbständigen Konfliktbewältigung zwischen
den "Gegnern". Unsere Aktivitäten in der Schweiz öffnen weiteren
Kreisen einen Zugang zur Friedenssuche im Nahost-Konflikt. Damit
drücken wir unsere Solidarität gegenüber den im Friedensprozess
Aktiven in Israel und Palästina aus.
Unsere Entscheidung, im Herzl Jubiläum einen
eigenen Weg zu gehen, beruht auf folgenden Überlegungen: In den
Aktivitäten des offiziellen Programms des Herzl Jubiläums und der
Stadt Basel erkennen wir zu wenig den Frieden unterstützende Aspekte.
Die Veranstalter der Gegentagung "100 Jahre
Zionismus - Befreiung und Unterdrückung?" polarisieren und erreichen
damit wiederum die Aufteilung in zwei Lager.
Unser Ziel ist nicht die Sezession sondern
das Zusammenführen von "Feinden" als notwendige Basis für die friedenspolitische
Arbeit.
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